Wie aus dem kleinen schüchternen Oskärle ein Trainer und Coach wurde, der Spaß daran hat, in anderen Menschen die schlummernden Potentiale freizulegen
„Zu-Fall“ oder „Wink des Schicksals“ – Oder, wie mich der ‘Zufall’ in meine Berufung geführt hat
Was bedeutet eigentlich der Begriff „Zu-Fall“. Es ist mir etwas zu-gefallen. Das heißt, es gab auch irgendwo und irgendwann eine Idee, ein Gedanke, der sich jetzt verwirklicht. Wir erinnern uns nur nicht mehr daran, wann die Ursache dafür gesetzt wurde. Für mich gibt es keine Zufälle mehr, alles wurde von mir initiiert. Es gibt in unserem Leben manchmal Ereignisse und Situationen, die uns darauf aufmerksam machen, was wirklich in uns steckt und die wegweisend sind.
Meine innere Welt, bevor das Schicksal gewunken hat
Der kleine Oskar, der wohlbehütet in einem kleinen Ort in der Nähe vom Bodensee aufgewachsen ist, hat ein paar solche Fügungen erlebt. Oskar ist mit vier Schwestern aufgewachsen und unsere Eltern hatten eine Bäckerei und ein kleines Edekageschäft. Mein Vater fuhr dann immer am Mittwochnachmittags und Samstags, mit einem umgebauten Ford Transit, ins Hinterland, um dort die Einwohner in den kleinen Ortschaften mit Brot und Lebensmittel zu versorgen. Im Sommer hatten wir auch noch Feriengäste im Haus, um die sich meine Mutter liebevoll gekümmert hat. Ich kann sagen, dass ich wohlbehütet aufgewachsen bin, obwohl unsere Eltern nicht allzu viel Zeit für uns hatten.
Ich, der kleine Oskar, war sehr schüchtern und zurückhaltend. Fremde Menschen waren für mich immer eine Herausforderung. Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich mit Ihnen ins Gespräch kam. Lieber habe ich mich zurückgezogen und für mich alleine gespielt. Heute würde ich sagen, dass ich ein sehr kontakt scheues Kind war.
Rückzug und Vertrautes haben mir Sicherheit gegeben
Ich hatte auch nur wenige Freunde, also eigentlich nur einen wirklichen. Ich habe zwar gespürt, dass ich überall gut ankam, aber ich konnte nie groß aus mir hinausgehen. Mein gewohntes und geschütztes Umfeld war mir sehr wichtig. Fremde Toiletten und auswärts schlafen war für mich nicht machbar. Im badischen würde man sagen: ein klassischer „Heimscheißer“. Meine Eltern wollten zweimal im Jahr mit uns über das Wochenende in den Bregenzerwald fahren und dort eine Nacht auf einer Hütte des Alpenvereins zu verbringen.
Mein Vater hatte dafür die Regale aus dem Ford ausgebaut, die Sitze eingebaut und wir sind dann Nachmittags in den Bregenzerwald gefahren. Meine Schwestern haben sich alle sehr darauf gefreut. Nur der kleine schüchterne Oskar (Oskärle war mein Spitzname), dem wurde es immer mulmiger. Wir kamen an der Unterkunft an und ich bekam Fieber. Das Fieber wurde immer heftiger, bis wir alles eingepackt haben und Abends wieder heimgefahren sind. Die Laune bei meinen Schwestern war dann entsprechend, mir ging es aber immer besser, je näher wir wieder unserem Heimatort kamen. Ich bin zuhause ausgestiegen und war vollkommen gesund.
Ich war auch als jugendlicher Bub immer noch schüchtern und habe mich nicht getraut, mit Mädchen zu reden. Eigentlich wollte ich Pfarrer werden, aber ich sagte zu meiner Mutter, dass ich das nicht machen kann, da ich mich nicht getraue, vor so vielen Menschen zu stehen und eine Rede zu halten.
Für meine Ausbildung zum Technischen Zeichner habe ich ein polizeiliches Führungszeugnis benötigt. Um dies zu beantragen, nahm ich meine Schwester mit, die zwei Jahre älter war, und sie musste dies der Dame im Rathaus erklären.
Wie der Zu-Fall mich in meine Berufung geführt hat
Ich habe dann die Ausbildung bei der Fa. Geberit begonnen und es waren dort 1200 Mitarbeiter beschäftigt und etwa 80 Jugendliche. Jetzt kam dann für mich der Hinweis, oder ich kann sagen, dass ich in diese Aufgabe gedrängt wurde. Diese Jugendlichen haben mich zum Jugendvertreter gewählt. Nach einem halben Jahr teilte mir der Betriebsratsvorsitzende mit, dass ich an der Betriebsversammlung einen Bericht vorlesen muss, über meine Tätigkeit als Jugendvertreter. Mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht. Jetzt musste der kleine schüchterne Oskar, mit 16 Jahren, auf eine Bühne und stand dort vor 1200 Menschen, die ihn alle angestarrt haben. Ich war froh, dass es ein Rednerpult gab, an dem ich mich festhalten konnte. Meine Knie haben Beifall geklatscht und ich konnte nur auf meinen Aufschrieb schauen. Hätte ich in die Menschenmasse geschaut, wäre ich glaub umgefallen.
Ich habe damals erlebt, dass es machbar ist und da ich es noch 4 Jahre lang machen musste, habe ich auch Spaß daran gefunden und festgestellt, dass ich es doch kann und wesentlich mehr in mir steckt.
In dem Finanzdienstleistungsvertrieb, in dem ich 1981 angefangen habe, hatte ich dann immer Schulungen und Coachings mit den Mitarbeitern. Einmal im Monat haben sich alle 1000 Mitarbeiter aus ganz Deutschland getroffen und ich hatte dann sehr oft den ersten Part und stand vorne vor ihnen auf der Bühne. Meist hatte ich nicht mal mehr einen Spickzettel, sondern erzählte frei. Mir fiel immer wieder auf, dass ich die Menschen sehr gut motivieren kann.
Um 180 Grad gedreht
Heute als Coach und Trainer ist es normal, vor Menschen zu reden und ich verbringe ca. 150 – 180 Nächte pro Jahr in Hotels.
So wurde aus dem kleinen schüchternen Oskärle ein Trainer und Coach, der Spaß daran hat, in anderen Menschen die schlummernden Potentiale freizulegen und der sich gerne frei in der Welt bewegt und immer wieder Neues entdeckt.
Was waren wegweisende Ereignisse und Situationen in Deinem Leben?
Manchmal hilft ein gemeinsames Zurückblicken und Revue passieren lassen, damit wir uns gemeinsam mit dem Leben neu ausrichten können!
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